Biographie
1969 geboren in Neuss, Nordrhein-Westfalen
1989 Ausbildung zum Tischler
1997 Studium „Visuelle Kommunikation“ an der FH Düsseldorf mit Schwerpunkten Illustration, Layout, Plastik, Abschluss des Studiums als Diplom-Designerin
seit 2003 freischaffend tätig im Bereich Illustration und Layout
seit 2004 Dozentin in der Schule für Kunst und Theater „Alte Post“, Kunstprojekte in Grundschulen, in weiterführenden Schulen und Jugendeinrichtungen im Bereich plastisches Gestalten, Zeichnen, Malerei, Layout, Illustration und Filz
seit 2006 Projekte im Landesprogramm «Kultur und Schule»
Ausstellung (Auswahl)
2024 Kunstpreis der Galerie Judith Dielämmer, Grevenbroich
2023 Snail Eye Festival, Leipzig
2021 Pop Up Galerie als Ausstellungsraum, Arbeitsraum und Austauschraum des Kollektivs famka
2020 Gruppenausstellung im Lukaskrankenhaus zum internationalen Frauentag
2019 Kunstpunkte Düsseldorf, grüner Hof
2018 Einzelausstellung, herden2, Galerie amschatzhaus, Neuss
2017 offene Ateliers, Düsseldorf
BEING:FEMALE, Ausstellung zum 35-jährigen Bestehen Frauenberatungsstelle Neuss
2016 Illustratorenfestival Köln
2015 Köcherfliegen, zusammen mit Gudrun Schuster, NEW AG, Mönchengladbach
Angie und Jane
Jahresaustellung Alte Post
2014 Bienchen, Bienchen, gib mir Honig, Alte Post
2013 Einzelausstellung Galerie amschatzhaus, Neuss, „herden“
Lephemere, Austellung Chalon en Champagne Frankreich
2012 Einzelausstellung Alte Post Neuss, Planet Plettscher
2011 Landtag NRW, Düsseldorf Kulturnacht Neuss, Außenprojektion Kulturforum Alte Post Jahresausstellung Alte Post, Neuss 2010 Atelierhaus „Hansa9“ Drei Künstler des Hauses Reibekuchen und Mandelpuddingduft, Bürgerhaus Reisholz, Düsseldorf Art Vivant, Chalons en Champagne, Frankreich
2009 Kunstfenster Rheydt, Mönchengladbach Miniaturen, Frieden66, Düsseldorf Arbeitsplatz Kunst, Neuss Meine Mutter war eine schöne Frau, Galerie Judith Dielämmer, Grevenbroich Meine Mutter war eine schöne Frau, Heaven7, Düsseldorf Atelierhaus „Hansa9“ Jahresausstellung Alte Post, Neuss
2008 Arbeitsplatz Kunst, Neuss
2007 Jahresausstellung Alte Post, Neuss Galerie Judith Dielämmer, Jahresausstellung, Grevenbroich Arbeitsplatz Kunst, Neuss damenundherren, Düsseldorf Bühnenbild mit Axel Naß zu „Der kleine Horrorladen“, Globe Theater, Neuss
2006 Galerie Judith Dielämmer, Grevenbroich Erdwerk, Düsseldorf
2005 UNIKATart, Galerie,Neuss 2004 Weihnachten in der Tischlerei, Präsentation von Filzobjekten
Ausstellungen Galerie amschatzhaus
Werke
Ausstellung 2024: Hasensalat – Zeichnungen, Gemaltes, Gekratztes und Geformtes
Vernissage: 4. Mai 2024 um 16.30h
Am 4. Mai 2024 präsentiert die Neusser Künstlerin Claudia Ehrentraut in den Galerieräumen amschatzhaus neue Einblicke in ihr künstlerisches Schaffen. Ehrentraut ist zweifelsfrei eine Künstlerin, die „tierisch“ in die Tiefe geht und nicht nur der Titel ihrer kommenden Ausstellung „Hasensalat“, bei der sie neue Zeichnungen, Malereien, Gekratztes und Geformtes zeigen wird, folgt dieser Tradition. Den Besuchern begegnen diverse andere Wesen aus der Tierwelt, von denen sie gnadenlos und geradeheraus angeschaut werden, eine Begegnung von „Auge zu Auge“ und in jedem Fall auf Augenhöhe. Man möchte dem Raben eine Frage beantworten, dem Hasen vertrauensvolle Blicke zurückwerfen und dem fordernden Blick eines Schafes ausweichen. Gerade noch wollte man lächeln um im nächsten Moment schon die ganze Welt in Frage zu stellen: Willkommen im außergewöhnlichen Cosmos von Claudia Ehrentraut.
Die neuen Arbeiten der Künstlerin sind gezeichnet von der Auseinandersetzung mit einer lebensverändernden, alptraumartigen Situation, in der dennoch unentwegt das Positive gesucht wird. „Ich war in einer düsteren Landschaft voller dunkler Wolken, Tiere waren auf der Weide, Pilze im Wald, es gab unheimlich viele abgeholzte Flächen, alles war Grau in Grau. Ich war immer auf der Suche nach einem Stück Bunt. Diese Landschaft entsprach meinen inneren Bildern,“ so beschreibt Claudia Ehrentraut ihre Verfassung zur Arbeitsphase des Zyklus „Hasensalat“, der als Pflanze gesehen, niedrig wachsend, in kleinen Ritzen und Fugen zu finden ist um dort im Sommer in einem sattem Gelb aufzublühen. Der Hase wiederum, der in der Mythologie, der Kunst und in den Kulturen der Welt viele verschiedene Bedeutungen hat, ist oftmals ein Symbol für Fruchtbarkeit und Sinnenlust. Er gilt als Inbegriff der gejagten Kreatur, überleben konnte er nur, weil er als eines der fruchtbarsten Tiere überhaupt gilt. Bereits in der Antike wird der Hase auch als sehr kämpferisch dargestellt, seine Deutung als Sinnbild von Lebenskraft, Wiedergeburt und Auferstehung bringt ihn letztlich auch in den Zusammenhang mit dem christlichen Osterfest. Kein Wunder also, dass verschiedene Hasenfiguren von Claudia Ehrentraut als symbolische Retterfiguren aus einem Alptraum inszeniert werden.
Neben der ihr eigenen Technik mit der Zeichenfeder, in schwarze Tusche getaucht über das Papier zu kratzen und dabei akribisch Tusche aufzubringen bis sich die Flächen hin zu tiefem Schwarz entwickeln, überzeugt die Künstlerin ebenso mit intensiven plakativen Farbwerten, wie auch mit transparent übereinanderliegenden Farbflächen, die sich farblich verdichten. Ganz besonders spannend sind die neu entstandenen Hasenmenschen, oder sind es Menschenhasen? In jedem Fall sind es ungewöhnliche Skulpturen, plakative Malereien, eigenwillige Zeichnungen und ausdrucksstarke „Kratzbilder, die Betrachter*innen dazu einladen, aus diesem „Hasensalat“ jede Menge Kraft zu schöpfen, ein Angebot von Claudia Ehrentraut für die Zeiten, in denen mal alles unlösbar erscheint.
Ausstellung 2018: Herden 2 – Neue Zeichnungen, Skulpturen und Leporellos
Vernissage: 27. Januar 2018 um 16.30h
In der ersten Ausstellung des neuen Jahres geht es in der Galerie amschatzhaus regelrecht tierisch zu. Die in Neuss geborene Künstlerin Claudia Ehrentraut, die seit 2004 Dozentin in der Schule für Kunst und Theater „Alte Post“ ist, schenkt uns mit ihren Arbeiten die Möglichkeit zu einem Perspektivwechsel. “Die Welt mit anderen Augen zu sehen”, ist das Anliegen, das Claudia Ehrentraut verfolgt. Eingefahren, wie wir alle sind und bleiben, könnte man sie so als unermüdliche Weltverbesserin belächeln. Aber das Lächeln bleibt einem schnell im Halse stecken. Denn auf die ihr eigene Art und Weise hält uns Claudia Ehrentraut in ihren großformatigen Tierzeichnungen einen präzisen Spiegel der menschlichen Seele vor.
In der Tierkommunikation spricht man davon, “dass in den Augen der Tiere die Weisheit der Welt verborgen ist, als Tor zu ihrer eigenen Seele und als Spiegel Deiner selbst.” Probleme, die wir Menschen oft mit uns herumtragen, die Belastungen, Schuldgefühle, Wut, Ärger, Ängste oder Sorgen und das Festhalten an destruktiven Mustern, all das spüren Tiere sofort. Sie sind in der Welt der Gefühle zuhause, zeigen wertfreie Anteilnahme und werden so zum Teil der menschlichen Lebensgeschichte. In diesem Themenkreis bewegt sich Claudia Ehrentraut mit ihren Tierzeichnungen schon seit vielen Jahren. “Nach traditioneller Methode tauche ich die Zeichenfeder in das Tuscheglas und führe die Feder über das Papier. Am Anfang ist nichts festgelegt. Meine jeweilige Stimmungslage entscheidet darüber, welches Tier ich zeichne. Und während ich es zeichne, entdecke ich in diesem Tier Gesichtszüge, Körperhaltungen, Gesten und Charakter mir bekannter Personen”. So umschreibt die Künstlerin selbst ihre Vorgehensweise bei der Zeugung ihres unverwechselbaren Bilderkosmos, der sich, insbesondere bei den Tuschezeichnungen, mit Abstufungen von Schwarz und Weiß bis hin zur schwarzen Fläche verdichtet.
In der aktuellen Ausstellung in der Galerie amschatzhaus wird der Besucher von beeindruckend großformatigen Riesenschafen umringt, die ihn zu einem Teil der Herde, zu einem Gruppenmitglied, werden lassen. Die Künstlerin schafft es mit diesem originellen künstlerischen Schachzug, vom jeweiligen Betrachter eine neue Achtsamkeit einzufordern sowie den Fleischkonsum im Allgemeinen und Speziellen zu überdenken. Darüber hinaus geht es darum, das Verhältnis zwischen Mensch und Tier zu problematisieren, Toleranz für die Umwelt und all jenes, was uns fremd vorkommt, zu entwickeln, kurzum: nicht mehr und nicht weniger als die eigene Position im Leben neu zu betrachten. Neben einer beachtlichen Anzahl von Leporellos zum Thema, wird dieser Ansatz durch eine Reihe von kleinformatigen Waldbildern untermauert, Tuschezeichnungen von Tannen, die für Claudia Ehrentraut den Tod und das Leben gleichzeitig versinnbildlichen. So stehen die Tannenspitzen für das Leben und die Äste im unteren Bereich für das Vergangene, das sich untereinander hilfreich die Arme reicht. Die Ordnungssysteme im Wald vergleicht Ehrentraut hierbei mit den Ordnungsprinzipien der Welt.
Aber Ehrentraut wäre nicht Ehrentraut, wenn das Schmunzeln in ihrer künstlerischen Arbeit nicht überwiegen würde. Denn ihre Schafe sind nicht einfach Schafe, sie sind in comichaft überspitzter Darstellung weise und ironische Spiegel unserer selbst, sind spezielle Typen, haben Namen und meistens ein kleines Lächeln auf den Lippen. Bleibt die Frage: Sind wir schon ein Teil der Herde oder werden wir es erst sein, nachdem wir diese tierische Ausstellung besucht haben, die am 27. Januar 2018 um 16.30h eröffnet wird.
Ausstellung 2014: herden neue Zeichnungen und anderes getier
Am 16. November 2013 freuen wir uns, Ihnen eine ganz besondere Ausstellung der Künstlerin Claudia Ehrentraut in den Galerieräumen amschatzhaus in Neuss-Holzheim präsentieren zu dürfen. Die Neusser Künstlerin Claudia Ehrentraut wirft einen intensiven Blick auf die Menschen und die Dinge, mit denen diese sich umgeben. Sie entwirft präzise und unverwechselbare Bilderwelten, die zum Substrat vielfältiger Geschichten werden.
Nicht allein die Intensität im Werk von Claudia Ehrentraut zieht den Betrachter in ihren Bann, sondern auch die Originalität des ganz eigenen Kosmos, der privaten Mythologie, die hier geschaffen wird. Es ist der Mix aus einer naiven, geradezu antiakademischen Ästhetik, gepaart mit einer – fast schon – „Rohheit“ des wissenden Blicks auf den Menschen mit all seinen Fehlern, Depressionen und schlechten Angewohnheiten. Eben wähnt man sich beim oberflächlichen Betrachten eines Bildes noch in Sicherheit, diagnostiziert Allzumenschliches mit einem Lächeln auf den Lippen, um dann, bei näherem Hinsehen, all die Hinter- und Abgründe zu erkennen, die uns Menschen ein Leben lang formen und fordern. Claudia Ehrentrauts Zeichnungen entfalten einen gnomischen, bisweilen etwas bösen Witz, der mit leichter Hand über die Rätsel des Daseins improvisiert. So mutieren Kartoffeln und übergroße Strickmaschen schon einmal zu Gewebemustern, die die Vielschichtigkeit und Unwägbarkeit der Existenz symbolisieren.
Diese individuellen Geschichten werden in Ehrentrauts Gedankenwelt mit diversen zeichnerischen Mitteln, Collagen und Fotografien erzählt. Protagonisten können neben Menschen auch Tiere, Außerirdische sowie comicartige Helden und Heldinnen sein. Alle Figuren verbindet der ironische Blick, Münder mit übergroßen Zähnen und eine geheime Körperhaltung, die sich, wie dem Leben zum Trotz, immer wieder aufrichtet, um mutig die nächste Aufgabe anzugehen.
Die Einzelausstellung der diplomierten Designerin, die unter anderem als Dozentin an der Kunst- und Theater-Schule „Alte Post“ lehrt, steht unter dem Titel „herden“. Gezeigt werden neue Zeichnungen und es geht durchaus tierisch zu: Wie in der klassischen Fabel wird hier die menschliche Existenz von animalischen Stellvertretern repräsentiert, etwa von tanzenden oder auch nicht tanzenden Hühnern oder von Zirkustieren in der Manege. Desweiteren präsentiert Ehrentraut neue Zeichnungen zu Texten von Heike Loetzner.
Claudia Ehrentrauts neues Bilderfeuerwerk lädt mit ironischem Augenzwinkern dazu ein, sich selbst und Andere hinter dem Vorhang des Lebens zu entdecken. Sie ermutigt den Betrachter, einmal einen spielerischen Blick auf sein eigenes „back stage“ zu wagen, um sich dann zu fragen: „Bin ich eigentlich noch ein Teil der Herde oder schon auf dem Weg ein einsames Schaf zu sein?“
Diese und andere Fragen beantwortet Claudia Ehrentraut bei der Vernissage in der Galerie amschatzhaus am Samstag, dem 16. November 2013 um 16.30h. Alle Gäste werden in gewohnter Manier umsorgt.