MICHAEL HOOYMANN

Biographie


1957 geboren in Alpen/NRW
1978-84 Studium der freien Kunst/ künstlerische Photographie an der FH für Kunst und Design Köln bei Prof. Arno Jansen
1987 Meisterschüler Förderpreis für die Bildende Kunst des Bundesministers für Bildung und Wissenschaft


lebt und arbeitet in Köln


Einzelausstellungen (Auswahl)


2018 “AKTE BLAU” – Petersburger, Köln, “postpop” – Galerie amschatzhaus, Neuss
“AKT – POST POP AKT”- LANIUS_GALERIE AUF Zeit, Köln, “# pssst” – Petersburger, Köln
2017 “POST POPART POP 2” – Petersburger, Köln, “POST POPART POP 1” – KunstWerk, Köln/

2016 “GOD IS DEAD IS LAM” – Turm Luther-Kirche, Köln
“ethik und mehr- Bilder,Textbilder + Morde” – Galerie vorn und oben, Eupen Belgien
2015 “I WANT YOU FOR THE IS ARMY – DEAD OR ALIVE” – Petersburger, Köln
2014 „Geburt der Venus“ – Galerie amschatzhaus, Neuss

2012 “fotogene” – KunstWerk Köln
2010 „who“ – SALON DES ARTES, DINNERCLUB, Köln
2009 “lange Nacht der Museen” – KunstWerk Köln
2008 „Mundschläuche“ – SALON DES ARTES, DINNERCLUB, Köln
2007 „Bio’s Spermaticos“ – Tease Art Fair Cologne 2006 „WOOD YOU“ – SALON DES ARTES, DINNERCLUB, Köln „Abu Ghuraib“ – Martin-Luther-Kirche, Köln
2005 „FOTO GENE“ – SALON DES ARTES, DINNERCLUB, Köln
2003 „Foto-Gene“ – Museum PAN kunstforum niederrhein , Emmerich „chambre d’ami im chambre d’ami“ – chambre d’ami, Köln
2000 „FOTO-GENE“ – Galerie Rachel Haferkamp, Köln „photographiques“ – Kunstraum 76a, Köln
1998 „Kopfarbeit“ – chambre d’ami, Köln
1997 „Photogen“ – Ifficiel Art Cologne 1993 „pssst…“ – EXIT ART, Köln „Photographie“ – BBK Köln
1991 „Photoarbeiten“ – Pantheon, Bonn 1989 „Tryptichen+Serien“ Staatl.Landesbildstelle, Hamburg „1+1+1“ – Maerz/Ausstellungen, Köln
1985 „Leibeigenschaften“ – Galerie Die Wand, Bonn „Tauchbilder“ – Hallenbad Rheinberg
1984 „Photographie“ – Galerie Vanille, Emmerich „Photographie“ – Galerie Monschauer, Köln
1983 “Personen-Räume“ – Mondrian, Moers


Gruppenausstellung (Auswahl)


2013 “Lange Nacht der Museen”, KunstWerk Köln “Golgatha”, BBK Köln
2012 “Lange Nacht der Museen”, KunstWerk Köln
2011 “Lange Nacht der Museen”, KunstWerk Köln
2010 “Zivilcollagen” – Bundesverband Bildender Künstler, Köln
2009 “Ostrale 09” – Ostrale Gelände Dresden 2009 “..bin auf Montage” – KunstWerk Köln
2008 „musicasacra“ – Theater aan Het Vrijthof, Maastricht NL
2007 „Blaumachen“ – Kunstwerk Köln
2006 „Fotografie“ – HENN-Gallery, Maastricht 2005 „Asoziale Plastik“ – Kunstwerk Köln „Retrospectiv“ – Ifficial Art Project
2004 „Lange Nacht der Museen Köln“ – Kunstwerk Köln
2003 „Images Against War“ – Galerie Lichtblick, Köln
2002 „Wildes Fleisch“ – Galerie Rachel Haferkamp, Köln
2001 „KultVision“ – Stadtgalerie Wuppertal
2000 „Marktwert“ – EXIT ART, Köln
1998 „Paparazzi“ – Ifficial Art Cologne
1997 „Car(t) Boot Sale“ – Ifficial Art Cologne
1992 „FotoArtCologne“ – Bluecoat Gallery, Liverpool,GB
1989 „Zeitgenössische Fotografie“ – Fotogalerie Wien, A
1988 „weißglut“ – Maerz/Ausstellungen, Köln „Kunststudenten stellen aus“ – Gal.Schwarzes Kloster,Freiburg
1987 „Kunststudenten stellen aus“ – Fakultät für Architektur Karlsruhe – Marburger Universitätsmuseum – Kunstverein Bonn „Kunst am Niederrhein“ – Galerie im Zentrum, Wesel
1986 „Gegensätze II“ – Fb Kunst + Design, Köln „Körperbilder“ – Lichtraum M/C, Köln „Photoszene Köln“ – BBK, Köln „Maintain Life on Earth“ – Kölner Messe „Kleine Männerbilder“ – Wachsfabrik, Köln
1985 „KölnKunst“ – Kunsthalle Köln „Gemeinschaftsmännerbilder“ – Atelier Aring, Köln
1984 „Spiegelbild 85“ – Steinernes Haus, Frankfurt „Bermudadreieck“ – Kunstverein Rodenkirchen „Avanti Avanti“ – Rosenthal Galerie, Köln „Photographische Aspekte“ – BBK, Köln „Gegensätze I“ – Fb Kunst + Design Köln „Germination II“ – Grand Gymnase Universitaire de Mulhouse, France – Gulbekian Hall,Royal College of Art, London – Edinburg City Arts Centre – Museum Friedricianumm, Kassel
1983 „100 für 100“ – gallery without a gallerist, Köln „Niederrheinausstellung“ – Mercatorhalle Duisburg „Photographie“ – Photographie Galerie, Düsseldorf „3 x 2“ – Galerie am Marktplatz, Köln-Porz „Jetzt“ – Galerie Monika Sprüth, Köln „Ich möcht so gern ..“ – BBK, Köln
1982 „Photographie“ -Schloß Ringenberg „Photographie“ – Steinernes Haus, Frankfurt „wenn 2 das gleiche… “ – gallery without a gallerist, Köln



Ausstellungen Galerie amschatzhaus


Werke





Ausstellung 2018: postpop


Diabolisch und verführerisch zugleich kommt die neue Ausstellung der Galerie amschatzhaus daher. Der Kölner Künstler Michael Hooyman zeigt unter dem Titel „postpop“ neue computergenerierte Grafiken, die es in sich haben. In zahlreichen Ausstellungen der letzten Jahre zeigte er Motive aus den Bereichen Religion, Terror, Folter, Integrationspolitik, Sexismus oder MeeToo-Debatte – kein Thema ist Hooymann zu heftig, um es aufzugreifen und mit den Mitteln der Kunst zu intervenieren. Michael Hooymann ist ein Weltverbesserer der extremen Art: Laut, schrill, hemmungslos und immer wieder aktionistisch-mutig setzt er sich mit den Themen der Zeit auseinander und fordert unerbittlich die Auseinandersetzung des Betrachters mit seinen ungewöhnlichen Bildkompositionen ein.
„Ich bediene mich am bunten Kosmos, dem umfangreichen Fundus pop-artiger Grafikoberflächen, um sie neu zusammenzusetzen, beziehungsweise sie in experimenteller Aneignung mit zeitbezogenen Inhalten zu konfrontieren. Dabei nutze ich für meine künstlerischen Arbeiten, die pop-kulturelle Ästhetik vor dem Hintergrund ihrer illustrativen Formensprache“, so beschreibt Michael Hooymann sein künstlerisches Schaffen.
Grundlage seiner Arbeiten sind fast immer Originalmotive, die von ihm mal mit, mal ohne inhaltliche Veränderung präsentiert werden, modifiziert allein durch Rasterungen, Verschneidungen und das virtuose Aufbringen intensiver Farbflächen. Harte Kontraste und klare Konturen stehen filigranen Linien- und Punkterastern oder zarten Farbverläufen gegenüber, womit zitathaft Gestaltungsvarianten der klassischen Pop-Art aufgegriffen und weiterentwickelt werden. Für das Titelbild der aktuellen Ausstellung fällt der Schatten eines Mannes in einen fiktiven Abgrund; in weiteren Motiven der Schau werfen sich Frauen in verschiedene Posen und surreale Persönlichkeiten scheinen den Kampf mit dem Betrachter aufnehmen zu wollen. Michael Hooymann provoziert durch die Überspitzung seiner Figuren und investiert dabei zeitgleich in die Aufklärung seiner Protagonisten, die, belegt mit geometrischen Elementen und Farbflächen, Punkt- und Linienkonglomeraten, als Sinnbilder menschlicher Seelen gelesen werden können.

In der aktuellen Ausstellung der Galerie amschatzhaus wirft Michael Hooymann seinen Hut insbesondere für die Frauen in den Ring. Sitzend, stehend oder grotesk verbogen, locken sie die Besucher der Ausstellung in ihr knallbuntes Reich. Oftmals gesichtslos, dann wieder mit verlockend intensivem Blick oder in allzu bekannten Posen, die Männer nicht einnehmen können oder wollen. Michael Hooymanns Bildwelten irritieren, sind hochgradig ästhetisch und haben immer wieder auch einen bitteren Unterton. Sie zeigen der Heuchelei und Doppelmoral in Politik und Gesellschaft in kritischer Haltung die Stirn und belächeln satirisch die Schreckensgeister der Jetztzeit. Er ist ein Laborarbeiter, alleinstehend sind seine Experimente im Bereich der Abstraktion. Farbstark, bewegend, poppig und unartig leitet die kommende Ausstellung der Galerie amschatzhaus die anstehende Weihnachtszeit ein.



 Ausstellung 2014: Geburt der Venus



Der Kölner Künstler Michael Hooymann, ehemaliger Meisterschüler Professor Arno Jansens an der früheren Kölner Werkschule, beschäftigt sich seit Jahren mit so genannten „Fotogenen“. Fotografisch basierte Motive werden durch Computertechnologie gewissermaßen „genetisch“ manipuliert, es entstehen völlig neue Formen und Wesenheiten. Schon in den Anfängen seiner Arbeit gab Hooymann sich nicht mit dem fotografischen Resultat zufrieden, sondern begann seine Porträts und Selbstporträts mit allem zu bearbeiten, was ihm in die Hände fiel. Er veränderte die Abzüge durch Reißen, Kratzen, Brennen, Ätzen und collagierte sie. Ihm ging es darum, die Fotografie völlig aus dem Ursprungskontext zu lösen, neue Wesen, neue „Menschen“ zu erschaffen, indem er Fragmente unterschiedlicher Personen montierte, neue Welten kreierte. Sein Interesse bestand darin, die Auswirkungen menschlichen Verhaltens auf Mensch und Natur zu untersuchen. Die neuen Möglichkeiten der computergestützten Bildbearbeitung gaben ihm dann aber sehr viel elegantere Instrumente an die Hand, diese künstlerischen Vorhaben umzusetzen. Denn hier schwinden die Spuren der Eingriffe, die Montage ist als solche nicht mehr zu erkennen.


Wie die Genetik sich Schritt für Schritt an die Produktion neuer Lebensformen in vitro heranpirscht, betätigt sich Hooymann als visueller Biotechnologe, der seine spezifischen künstlerischen Wesenheiten selektiert, isoliert, spezifiziert, manipuliert, sie mutieren lässt, Wesenscollagen erstellt, Lebensmontagen. Die ethisch bedenkliche Praxis derartigernaturwissenschaftlicher Experimente gerät so zwangsläufig in den Blick.


In seiner Ausstellung amschatzhaus kombiniert er seine scheinbar lebenden Artefakte mit berühmten Venus-Darstellungen der Kunstgeschichte, die auf eigene Weise ebenfalls lebendig geblieben sind, als Abbilder vergangener Zeiten und Kunstauffassungen einerseits, als historisch sich wandelnde Urbilder weiblicher Schönheit andererseits, dargestellt jeweils durch die Göttin der Liebe. Wo Liebe ist, ist Zeugung nicht weit: Hooymanns Fotogene aber umschwirren den Korpus der Göttin wie ein Schwarm hungriger Aale und verweisen so auf die gefährlichen Möglichkeiten einer Technologie, die sich in naher Zukunft dazu anschicken könnte, selbst Leben zu schaffen – mit unabsehbaren Konsequenzen.
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