Biographie
1964 geboren, aufgewachsen in Krefeld Studium der Kunstgeschichte und Philosophie an der Ruhr-Uni-Bochum
seit 1991 Arbeit als Künstler und Autor
seit 1988 Ausstellungen, diverse Aktionen und Projekte im In- und Ausland Matthias Schamp
lebt in Bochum und arbeitet überall
Einzel- und Gruppenausstellungen, Literatur, Aktionen und Projekte im In- und Ausland u. a. (Auswahl)
2014 Konzept & Organisation: Reflektieren & Frittieren, Kunstmuseum Mülheim (RuhrKunstSzene-Begleitpogramm)
seit 2013 Lehraufträge, Ev. Fachhochschule RWL, Bochum, FB Soziale Arbeit, Künstlerische Bildung & Medienkompetenz
2012 „Das partizipative Geflecht“ (Comic) Neuerscheinung im Rahmen eines Stipendiums
KunstKommunikation des DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst
2011 Schloss Agathenburg
2010 Cermodern, Ankara
2009 Kunstverein Siegen
2009 Kaiser-Wilhelm-Museum Krefeld
2008 Kunstverein Dortmund
2007 Ludwig Forum für internationale Kunst Aachen
2007 Ausstellungshalle für zeitgenössische Kunst Münster
2007 Kunstmuseum Bochum
Preise und Stipendien u. a. Arbeitsstipendium der Filmstiftung NRW (Auswahl)
2009-2010 Transfer-Stipendium des Landes NRW
2006-2007 Lehrauftrag an der Bauhaus-Universität Weimar für „Kunst im öffentlichen Raum“
2003 „Neue künstlerische Strategien“
sowie Lehraufträge an der TU Berlin, Institut für Architektur (FB Bildende Kunst, 2009)
2008 „Der Gulp“ (konzeptioneller Kunst-Comic gemeinsam mit Gilbert Geister) erschienen im Dortmunder Kunstverein
2007 „Der Aufstand in den Sinnscheiße-Bergwerken“, (Hörspiel) Produktion des WDR
2000 „Hirntreiben.EEG“, (Roman) erschienen in der Wiener edition selene
Ausstellungen Galerie amschatzhaus
Werke
Ausstellung 2015: Malerei mit den Mitteln der Pommesgabel aus dem Mythos-Grill-Sinnzusammenhang
Vernissage am Samstag, den 7. November 2015 um 16.30h
Ausstellungsdauer: 07.11.2015 – 16.01.2016
Wer kommt auf so eine Idee? Bilder aus Pommesgabeln zu produzieren, kleine Plastikdreizacke in allen Farben anzuordnen, übereinander, kreuz und quer, Hunderte, Tausende. Richtig, das kann nur Matthias Schamp sein, der Meister der „schlechten Verstecke“, einer Reihe im Frankfurter Satire-Magazin TITANIC, Matthias Schamp, der Erfinder der „Buhrufe“ in Tüten, die er vor drei Jahren erstmalig in der Galerie amschatzhaus der interessierten Öffentlichkeit vorführte.
Jetzt nachdem er soeben im Duisburger Lehmbruck Museum und im Skulpturenmuseum Glaskasten Marl, seinen „Mythosgrill“ aufgestellt hat, eine Pommesbude mit philosophischem Tiefgang, macht er ein zweites Mal amschatzhaus in Neuss-Holzheim Station. „Mythosgrill“, das vor allem ein Aktionsprogramm, das mit Fisch-Stäbchen-Bring-Service, Frikandel-Staffellauf, Fritteusenfarbkreis oder Grundfarbenfrittieren aufwartet. Auch die „Pommesgabelbilder“ sind ein unverzichtbarer Bestandteil des Mythos-Grill-Sinnzusammenhangs. Diese Wanddekorationselemente aus zusammengeklebten Pommesgabeln sind geradezu der Inbegriff sogenannter Junk Art, Kunst aus „armen“ Materialien. Das, was andere nach Gebrauch sofort wegwerfen, wird hier zum Stoff und Gegenstand von Kunst. Jede Pommesgabel repräsentiert einen Pinselstrich. Es handelt sich also um die gezielte Darstellung von Malerei, die daher logischerweise nicht selber Malerei sein kann. Ein mimetischer Sonderfall: Wie ihr gemaltes Pendant hat die Pommesgabel sogar etwas eindeutig Gerichtetes. Die Spitze des Griffes entspricht dem Aufsetzpunkt des Pinsels. Bei den Zinken läuft dessen Strichsetzung schwungvoll aus. Es ist, so Matthias Schamp selbst, „Malerei ohne Malerei mit den Mitteln der Pommesgabel, virtuos und wild, pastos und elementar“.
Ausstellung 2012: Gesammlte Buhrufe und andere Arbeiten
Ausstellungsdauer: 02.06. – 27.07.2012
Gezeigt werden u. a. „Schlechte Verstecke“, ein „Dialektischer Rührstab“, der „Theorieeimer“, „Aphrodite“, „Pommesgabelbilder“ sowie „Kleine Servicestationen für Hamsterperformances zum Selbermachen“. Und natürlich „Buhrufe“ in verschiedenen Formen und Größen.
Matthias Schamp ist Hinweisgeber. Er inszeniert den Blick auf die Welt, um Brüche in unserer Wahrnehmung hervorzurufen.
Im Altvertrauten blitzt plötzlich das Ungeahnte auf. So werden Alltagssituationen für neue Erlebnisinhalte geöffnet.
Bei der Aktion „Ich als weißer Querstreifen eines Einfahrt-Verboten-Schildes“ ließ sich der Künstler z. B. in komplett weißer Montur (weißer Helm, weiße Stiefel, weißer Overall, weißer Rollkragenpulli) auf eine rote Scheibe schnallen und diese im Straßenverkehr aufrichten. Ein andermal spazierte er in einem Dampfschiffschornsteinkostüm samt Riesenwattebausch-Kopfbedeckung über eine Deichkrone, um so den Eindruck zu erwecken, als fahre dahinter ein Dampfer entlang. Bekannt wurde Schamp u. a. auch durch seine Fähigkeit, sich schlecht zu verstecken, seit das Magazin „Titanic“ von 2000 bis 2004 monatlich eines seiner „Schlechten Verstecke“ veröffentlichte.
Schamps Motto lautet: „Den Erwartungshorizont unterschreiten – jetzt!“ Im Zeitalter der Spektakel setzt er gezielt aufs Anti-Spektakel. Videos von Aktionen, Objekte, Flugblätter, Demo-Utensilien werden zu einer Rauminstallation kombiniert, die den Betrachter in seine Gedankenwelt hineinführt. Diese ist spielerisch und tiefgründig zugleich.
Hereinspaziert! Hereinspaziert!